Bloggerreise Wallonie – erster Teil

Was für ein fabelhafter Auftrag: Wir Herbergsmütter wurden vom Tourismusverband Wallonie eingeladen durch die Wallonie zu reisen. Wir haben uns dann überlegt, dass jede von uns einzeln eine Tour nach eigenem Gusto macht und wir uns am 3. Tag in Namur treffen und dort 24 Stunden gemeinsam verbringen. Zudem reisten wir mit den Schwerpunkten Natur, Kultur und Genuss.

Transparenz: Reisekosten, Unterbringung, Abendessen, Eintritte und Führungen wurden vom Tourismusverband Wallonie übernommen. Für die Blogposts erhielt ich ein Honorar.

 

Ich hatte mir als Ziel Bouillon ausgesucht. Warum? Keine Ahnung, eher so intuitiv, weil ich den Namen so amüsant finde und ich dachte, ich käme dem Geheimnis der Bouillon aka Brühe auf die Spur, weil die vielleicht der Namensgeber der Stadt, nämlich Gottfried von Bouillon erfunden hat. Hat er aber nicht und eigentlich hat er 1077 seinen Namen durch die Belagerung der gleichnamigen Burg erhalten.

Die einfachste Erklärung für den Begriff Bouillon ist, dass kochen auf französische bouillir heißt. 😉

Ich war mit dem Auto unterwegs und fuhr also Richtung Bouillon los und habe in La Roche-en-Ardenne erst mal eine Kaffeepause gemacht. Dort wurde ich dann zum ersten Mal mit der Tatsache konfrontiert, dass die Belgier kulinarisch viel können, aber leider keinen Kaffee. Das pain au chocolat war allerdings vorzüglich.

Ich hatte nachmittags meinen ersten Termin in Corbion, also noch reichlich Zeit, und fuhr eine kleine Schleife über Vresse-sur-Semois, bzw. Laforêt.

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Straßen aus Zucker Köln

Im März machte mich Anke auf den Übernahme-Instagram Account Strassen aus Zucker (Köln) aufmerksam. Ein Projekt des Kölner Fotografen Stephan Strache. Hubert aka @Tagesschnipsel bespielte gerade den Account und hatte dort die Rubensstraße portraitiert. Er hat das so toll gemacht, mit so wunderbaren Fotos und interessanten Geschichten, dass ich dachte, das will ich auch mal machen. Das ging dann Holterdikapolter, als mich Stephan am 30. März fragte, ob ich ganz spontan und kurzfristig für den April einspringen könnte. Ich hätte mir gerne etwas mehr Vorlauf für Recherchen gewünscht, aber was solls. Ich habe zugesagt und schon gings los.

Ich habe „meine“ Straße, die Blücherstraße portraitiert. Die ist nicht sehr lang und auch nicht besonders spektakulär, aber gerade das feuert ja an.

Ich fasse hier nochmal alles zusammen.

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Medienkunstfestival Futur 21

Welche Zukunft hat die Zukunft? Das vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) und Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) gemeinsam initiierte Medienkunst-Festival Futur 21 regt an, über die Zukunft der Arbeit, über Nachhaltigkeit und Klimakrise, den Einfluss der Digitalisierung sowie über die Grenzen von Wachstum und Konsum nachzudenken. Jede Woche war einem Schwerpunktthema gewidmet: Arbeit, Energie, Ressourcen und Fortschritt. Und das alles mit dem Mitteln der Kunst, von Design und Gaming. Der geniale Coup war, dass das Festival in 16 Industriemuseen in NRW stattfand. Also an Orten, die an längst vergangene Technologien erinnern, die aber zu ihrer Zeit State of the Art waren.

Eine große Freude war es für mich, dass ich beauftragt wurde, via Instagram darüber zu berichten. Ich habe mir an jedem Eröffnungswochenende einen Ort herausgepickt, den Instagram Kanal Futur 21 übernommen und eine Story dazu gemacht.

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Rückblick 2021

Via Anke Gröner habe ich das Jahresrückblickprojekt von Joël entdeckt. Schöne und kniffelige Idee, das Jahr auf zwei Fotos pro Monat zu reduzieren, aber das gibt auch nochmal einen anderen Fokus. (Die Spielregeln dazu gibt es hier).  Ich habe das jetzt mal für 2021 gemacht.

Januar

Kaiser Wilhelm Museum, Krefeld

Kaiser Wilhelm Museum, Krefeld

Am Kaiser Wilhelm Museum in Krefeld vorbeispaziert und mich gefreut, dass der Platz davor Joseph-Beuys-Platz heißt und darüber geärgert, dass durch die Neugestaltung die hübsche kleine Rasenfläche verschwunden ist und der ganze Platz versiegel wurde. Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung – Beuys ist auch hier leider nur ein Lable. 🙁

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Eine Typologie: Museumsschließfächer

Als ich 2018 begann, meine Instagram Storys zu Kunstausstellungen für WDR 3 zu machen, überlegte ich, was ich bei den mannigfaltigen Museumsbesuchen für mich als kleines Fotoprojekt machen könnte. Da ich auf Typologien und Serien stehe, kam ich irgendwann auf die Museumsschließfächer, denn die gibt es fast überall. Seither gilt meine Aufmerksamkeit bei Museumsbesuchen auch immer den Garderoben.

Es ist wirklich interessant, was sich erschließt, wenn man sich mit solch alltäglichen, banalen Dingen beschäftigt und mal einen genauen Blick darauf wirft. Oft sind die Garderoben schäbige kleine Ecken oder Räumchen, irgendwo, der Appendix eines Hauses. Oft sind sie in der Nähe der Toiletten angesiedelt, manchmal im Foyer. Manchmal gibt es dort Personal, meistens nicht. Manchmal sind sie sehr schön gestaltet und integrieren sich auch konzeptionell ins Haus. In der Gesamtschau finde ich es erstaunlich, wie viele unterschiedliche Schließfächer es gibt. Formate, Farben, Beschriftung – ich glaube, es ist kein einziges Doppel dabei.

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ZKM – vier Ausstellungen, die ich nicht sah

Meinen Aufenthalt in Karlsruhe habe ich natürlich auch dazu genutzt, das ZKM zu besuchen. Dort war ich erst einmal und das ist bestimmt 20 Jahre her. Ich hatte damals eine Ausstellung über Überwachung gesehen, die mich nachdrücklich beeindruckt hatte.

Ich hatte im Vorfeld mal kurz über die Website des ZKM gescannt, mich aber nicht näher damit beschäftigt, und ging dorthin, mit dem Gedanken, ach, da ist eh alles eine Bank.

Ich bezahlte das komplette Programm und ging als erstes in die große Sonderausstellung „Critical Zones“. Und ich habe NICHTS verstanden. Auf der gefühlt Fußballfeld großen Ausstellungsfläche und das auf drei Etagen, die im Halbdunkel lagen, waren Skulpturen, Zeichnungen, und vor allem jede Menge Videos zu sehen, alles mutete naturwissenschaftlich an. Ich habe überhaupt keinen Anpack gefunden und war komplett überfordert.

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Inventing Nature – Kunsthalle Karlsruhe

Seit ca. einem Jahr gehe ich mit Inventing Nature im Kopf umher. Die Ausstellung der Kunsthalle Karlsruhe sollte ursprünglich im Frühjahr 2020 eröffnen – dann kam allerdings die Corona-Pandemie dazwischen. Wir Herbergsmütter wurden damals schon angefragt, ob wir dazu eine Aktion im digitalen Raum entwickeln wollten – ja, wir wollten! – nun ja, alles hat sich um ein gutes Jahr verschoben.

Nachdem wir jetzt im September/Oktober 2021 mit #JetztKunstPflanzen (Twitter & Instagram) uns selbst und andere begeistert haben, war ich nun endlich in Karlsruhe und zum ersten Mal in der Kunsthalle, um mir die Ausstellung anzugucken und konnte das idealerweise mit einem von der Kunsthalle organisierten Instawalk verbinden.

Die Ausstellung zeigt, wie sich die Beziehung zu und der Blick auf die Pflanzen und die Natur gewandelt hat und wie dies in der Kunst zum Ausdruck kommt. Das trifft den Zeitgeist-Nagel natürlich auf den Kopf. Was mich nach der Betrachtung des Katalogs schon vorab begeisterte, war die Kombination von (na ja ich sag mal) „alter“ und zeitgenössischer Kunst.

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Familienreisen 1969-1976

1973 Cesenatico

Ich habe ca. 1.500 Dias von meinem Vater digitalisieren lassen, nachdem ich alle vorher gesichtet und sicher die Hälfte entsorgt habe. Es geht los Anfang der 60er Jahre und endet Mitte der 80er Jahre. Seither arbeite ich mich da durch und versenke mich in Erinnerungen. Das ist zum Teil sehr schön, aber auch wehmütig. Ich sehe meine jungen Eltern mit den Augen der Erwachsenen und dadurch auch ganz neu. Ich würde sie gerne treffen, mich mit ihnen unterhalten, Fragen stellen, Dinge erklären, mich entschuldigen.

Ich hatte auf Instagram eine kleine Serien der Familienurlaube gepostet. Der erste ist 1969, es ging nach Tirol. Ich war drei Jahre alt und es ist mir rätselhaft, wie man sich mit einem Kleinkind, das man sicher sehr oft und lange tragen muss, für einen Urlaub in den Bergen entscheiden kann. Mir fällt auf, wie unpraktisch meine Eltern gekleidet sind. Meine Mutter im Kostüm, mein Vater mit Jackett und teilweise mit Krawatte. Auch ich wurde zum Teil schick gemacht.

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Berlin 1967

Brandeburger Tor 1967

Ich habe 1.500 Familienfotos digitalisieren lassen und schwelge jetzt.

U. a. waren da auch ein paar Fotos, die mein Vater im November 1967 bei einer Forbildung in Berlin gemacht hat. Die Mauer war da gerade mal 5 Jahre alt. Ich schätze, dass es meinen Vater sehr berührt hat, das zu sehen. Er wurde in Leipzig geboren, ist allerdings in Niedersachsen aufgewachsen, da meine Oma mit ihm gleich nach dem Krieg die „Ostzone“ verlassen musste. Aber es gab (und gibt) eine große Familie im Osten, die man seit Beginn der 60er Jahre eben nicht mehr so einfach besuchen konnte – und die schon mal gar nicht in den Westen reisen konnten.

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Eine Villa in Nippes – twittern hilft

Kretzer Villa, Köln Nippes

In Nippes steht eine Villa, die mich schon seit Jahr und Tag fasziniert. Weil ich sie wunderschön finde, sie einen außergewöhnlichen Anstrich hat und weil sie so gar nicht hierhin passt.

Neulich hatte ich versucht, etwas über das Haus herauszufinden und bin auf der Denkmalseite der Stadt Köln gelandet. Diese Seite ist einfach unterirdisch in der Bedienung und Funktionalität. Gucken sich die Leute, die sowas entwickeln eigentlich selber mal an? Die Suche funktioniert überhaupt nicht, also habe ich mich über die Buchstaben bis zur Nordstr. 17 a durchgehangelt. Ganz schlimm ist, dass man nur 10 Ergebnisse pro Seite angezeigt kriegt. Das heißt, nach jedem Klickt, die Seite nach unten scrollen, wieder klicken, Seite nach unten scrollen, etc.

Edit Januar 2024: Inzwischen führt die Stadt Köln auch so eine „interaktive“ Karte, wie die u. g. – was daran

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