Eine Villa in Nippes 3 – Recherche zu Kretzer & Wirtgen – Biografie eines Häuserblocks

Screenshot Open Streetmap Nordstraße

Im März 2021 hatte ich angefangen über die Kretzer Villa in Nippes zu schreiben und zu recherchieren. Und irgendwie beschäftigt mich das weiter. Ab und zu gehe ich dort vorbei und schaue, was sich da tut. (Und ich weiß inzwischen, dass die Villa in guten Händen ist.)

Ich habe mir die Mühe gemacht und die alten Adressbücher von Köln durchforstet. Das Tolle ist ja, dass darin auch immer die Hausbesitzer vermerkt sind.

(Außer mir und vielleicht noch den Menschen vom  Archiv für Stadtteilgeschichte Köln-Nippes e. V. interessiert diese Recherche wahrscheinlich niemanden.)

Laut Nippes-Wiki  wurde die Firma Kretzer & Wirtgen „1875 von Wilhelm Kretzer und Julius Wirtgen gegründet, und zwar auf einem Gelände nördlich der Nordstraße.“ Möglicherweise stimmt das nicht ganz, denn in den Adressbüchern taucht die Firma Kretzer & Wirtgen erstmals 1879 auf, und zwar in der Neusser Straße 86a. 1888 taucht erstmalig die Nordstraße auf, Kretzer & Wirtgen (Harzerzeugnissefabrik) firmieren dort noch ohne Hausnummer.

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Eine Villa in Nippes – wie es weitergeht

Ich mache hier mal einen zweiten Blogpost auf, für die weitere Dokumentation zum Fortgang der Bauarbeiten neben der Kretzer Villa in Köln Nippes.

Der letzte Stand war Juni 2021: Die Ruhe vor dem Sturm.

Oktober 2021: Die Abbrucharbeiten beginnen Ende August 2021. Am 10.9. ist alles weg. Die Villa steht nun schon sehr lange leer. Von Renovierung oder Restaurierung keine Spur. Tut der Substanz auch nicht gut.

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Mein Wohnwunsch

tl;dr

Ich suche eine min. 45 qm Wohnung oder ein Häuschen mit Persönlichkeit und Charakter. Mit Balkon, besser Garten. Ruhig, ruhig, ruhig!  Roundabout 60 km rund um Krefeld. Max. 650,00 EUR all inkl.

Ich habe in meinem Erwachsenenleben noch nirgendwo so lange gewohnt wie in der Wohnung, in der ich jetzt leben, aber mein ehemals beschauliches Wohnviertel wurde gentrifiziert und neben manchen Vorteilen gibt es auch viele Nachteile. Der Ärgste: Lärm.

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Podcasts – ich kann Euch nicht zuhören

Diplomarbeit

Da inzwischen gefühlt jeder Zweite einen Podcast produziert und jeder begeistert Podcasts hört, fühle ich mich bemüßigt eine kleine Gegenrede zu schreiben – auch um das selber zu verstehen.

Ich nämlich nicht.

Ich habe ein Problem mit dem zuhören. Nicht mit dem hören, ich höre nämlich sehr gut. Manchmal zu gut, da höre ich das Gras wachsen.

Es gibt Geräusche, die fahren mir geradezu schmerzhaft in den Körper. Zum Beispiel dieser furchtbar scheppernde Sound, der aus Kopfhörern nach draußen dringt. Im Zug oder der Straßenbahn bin ich manchmal kurz vor dem durchdrehen. Ich kann das teilweise vom einen zum anderen Abteilende hören. Und dann kann ich es nicht ausblenden. Ich empfinde das als akustische Umweltverschmutzung, genau wie all die Geräusche, die ein Smarphone macht, pling, pfeif, tipp. Am überflüssigsten sind Tastentöne, am absurdesten das den klappenden Verschluss einer Spiegelreflexkamera imitierende Geräusch einer Handykamera.

Ich bin extrem geräuschempfindlich, aber das ist ein anderes Thema.

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The Playground Project – über Spielplätze

1976 eröffnete in Krefeld das Freizeitzentrum Süd, und damals war das eigentlich nur ein großer Spielplatz, auf den ich aber gerne gegangen bin. Neulich bin ich nochmal hingefahren und soweit ich mich erinnere, hat sich da in 40 Jahren nicht viel verändert. Es war an einem frühen Mittag und außer einem Vater mit seiner kleinen Tochter, hingen dort ein paar Alkoholiker ab, eine Frau sonnte sich auf einem kleine Stück verbrannten Rasen. Ansonsten: gähnende Leere im gleißenden Sonnenlicht.

Es gab damals in Krefeld einen Spielplatz, auf dem ein altes, stählernes, bunt bemaltes aber rostiges Schiff stand. DAS war Abenteuerspielplatz. So ein verrostetes Teil würde heute vermutlich nicht mehr durchgehen. Leider fällt mir nicht mehr ein, auf welchem Spielplatz das stand. Weiß das zufällig jemand?

Damals in den Siebzigern war dieses Seil-Klettergerüst etwas ganz neues. In der Ausstellung Playground Pproject indoor in der Bundeskunsthalle habe ich erfahren, dass der ehemalige Boxer Joseph Brown, der 1937 an der School of Architecture der Princeton University als Boxcoach angestellt war, einmal die Entwürfe für ein Spielplatzprojekt der Studenten kritisierte. Daraufhin fing er an zu experimentieren und entwickelte schließlich ein Spielgerät mit Seilen. Seine Erfahrung als Boxer war dafür ausschlaggebend: für ihn war der Gleichgewichtssinn wichtig und auch die Förderung der Reaktions- und Teamfähigkeit. Ich vermute, dass die Seilklettergerüste, die wir so kennen, auf seinen Entwürfen „Jiggle Ring“ und „Swing Ring“ beruhen. [Katalog]

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Assoziatives Gedankenhopping zu Grün

HKS 66 K

Grün ist meine Farbe. Schon sehr lange.

Ich erinnere mich an eine Situation vor vielen Jahren, als ich mit einer Gruppe von Freunden in Frankreich Urlaub machte und wir in St. Tropez durch Boutiquen bummelten und Dinge anprobierten, die wir niemals kaufen oder tragen würden, ich ein enges, langes, olivgrünes Kleid anzog und eine Freundin sagte, dass mir das sehr gut stehen würde und die Verkäuferin das bestätigte, weil es die Farbe meiner Augen hätte. Eine echt gute Beobachtungsgabe der Verkäuferin und für mich als Fashion-Niete war das ein Schlüsselerlebnis. Seitdem ist Grün auch eine häufig vorkommende Farbe in meinem Kleiderschrank. (Wobei ich es auffällig finde, wie schwierig es ist, schöne grüne Schuhe zu finden!)

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Xing – ich bin dann mal weg

Seit 2004 bin ich bei Xing, damals noch OpenBC. Es gab ja noch kein Social Web und ich war in einigen Gruppe relativ aktiv, als in den Gruppen noch reger Austausch stattfand. Irgendwann verlagerte sich dann dieser Austausch für mich mehr und mehr zu Twitter und Facebook, andere Netzwerke kamen dazu, die allesamt bunter und lockerer waren, die Xing’schen Gruppenaktivitäten schliefen allgemein ein. Zwischendurch war ich auch mal eine Zeit lang Premium Mitglied, weil ich dachte „hey, …“ – ja was eigentlich?

Ich denke, seit dem Durchbruch von Facebook in den Mainstream sah Xing seine Felle schwimmen, baute ständig um, fing an nur noch mit Werbung um sich zu werfen, schickt mir Benachrichigungen, auf die ich nicht zugreifen kann, weil ich kein Bezahlmitglied (mehr) bin. Ich bin da seit Jahren eh nur Karteileiche, weil Xing mich persönlich im Leben keinen Zentimeter weitergebracht hat. Für manche Branchen und Menschen mag es funktionieren, für mich nicht. Seit Xing sich nun mehr und mehr ein- und abschließt, zumindest was das Basisprofil anbelangt, weiß ich gar nicht, was ich da noch soll. Die Tichy Geschichte ist jetzt auch nur noch ein weiteres Sandkörnchen, was mich dazu bewegt, mein Profil zu löschen.
Mein Karteileichendasein verlege ich zu LinkedIn, ansonsten stehen hier die wichtigsten Profile und Kanäle, wo man mich finden kann.
Anfang Februar bin ich dann da mal weg.

Update: Gerade lese ich, dass Tichy die Herausgeberschaft niedergelegt hat, ändert für mich aber nichts.