Die stARtconference in Duisburg finanziert sich in diesem Jahr durch Crowdfunding.
Am Rande unseres 1. stARTtogethers Köln am 3.4.2012, das sich mit eben diesem Thema beschäftigte, haben wir ein kleines Unterstützervideo gedreht:
Autor: Ute
Mein ganz persönlicher Jahresrückblick 2011
Das erste Video aus Standbildern habe ich vor ca. 15 Jahren gemacht: Eine bezaubernde Liebesgeschichte zwischen einer Wandlampe und einem Toaster im 60er Jahre Look, was leider aufgrund fehlender Nutzungsrechte niemals veröffentlicht werden konnte.
Bei Wibke Ladwig habe ich Ende letzten Jahres ein Jahrerrückblickvideo gesehen, und die Idee direkt mal geklaut.
Das ist also eine kleine Auswahl von dem, was ich im letzten Jahr gesehen, gespielt, gestaltet, gemacht und besucht habe.
Die Musik ist vom fabelhaften Swi®l,der auch die farbfotos und Geschmackssachen der Fotokrüfen vertont hat.
Impressionen von der Designersfair / Passagen 2012
Sehr gut gefallen hat mir auf der Designersfair die Diplomarbeit von Nina Thöming, die sich mit der deutschen Brottradition auseinandersetzt.
„Aus langer Tradition heraus zählt die deutsche Brotkultur um die 300 verschiedene Brotsorten. Diese Brotvielfalt kennzeichnet maßgeblich die deutsche Esskultur. „Alles Ausser Altbacken“ wirft einen Blick auf die kulinarischen Besonderheiten der deutschen Regionen und präsentiert eine Produktfamilie rund ums Brot. Altbewährte traditionelle Produkte, wie keramische Brottöpfe und Brotbackformen werden „entstaubt“ und durch eine zeitgemäße Interpretation zum Leben erweckt. Die keramischen Formen bieten eine Alternative zum Brotbackautomat und machen das Selber-Brotbacken wieder zu einem persönlichen Handwerk. Angelehnt an alte Bäckertraditionen kann man mit einem Brotstempel dem selbstgebackenen Brot eine persönliche Note verleihen.
Anekdoten, Geschichten und regionaltypische Rezepte rund ums Brot werden in Text und Illustrationen beschrieben. Ein Herkunftscode kennzeichnet die Produkte und verweist auf die regionalen Wurzeln.“
Absolut großartig ist die Tasche „Dockerbag“ von Pia Pasalk, die unter dem Label „Content & Container“ produziert. Die Tasche aus Rindsleder steckt in einem ausgedienten Mehlsack. Der Prozellanhenkel erinnert an den einer Kaffeekanne.
Sehr amüsant sind auch die Buchstabenregale „Express your Shelf“ von der „Union der guten Dinge“ Man schiebt die Buchstaben seiner Wahl einfach auf die kombinierbaren Module.
Upcycling bei Jack in the Box mit büromacht
Die Gesellschaftsgestalter von büromacht präsentieren bei jack in the box die mmm: Messe der Meister von Morgen
In Workshops täglich ab 14 Uhr werden Upcycler und Besucher gemeinsam mit Gästen aus Kunst, Design und Kultur Materialien erkunden, die Zukunft gestalten und Upcycling
Designen.
büromacht definiert und verbindet die Manufaktur (Upcycling) von JACK IN THE BOX e.V.,
die dort beschäftigten, erwerbsarbeitslosen Menschen (Upcycler) und das Material
(Upcyclable): Aus dem Ist-Zustand heraus werden Möglichkeiten, Perspektiven und Zukunft für den Verein und die dort Beschäftigten herausgearbeitet. Gleichzeitig verändert büromacht mittels Gesellschaftsgestaltung die (Selbst-)Wahrnehmung, Haltung und Handlung.
Edit: Dank des Hinweises von Thomas Kümmel, weiss ich nun auch, dass die „Messe der Meister von Morgen“ die Umdeutung einer DDR Einrichtung ist. Um so schöner!
Lustige Installation zu den Passagen
Dicke Möbel – von Milena Krais
Die Serie Deform spielt mit Körperverformungen. Trotz der massiven Veränderungen, haben die Sitzmöbel durch die feingestrickte Oberfläche und die Farbgebung einen ästhetischen Anspruch. Dieser soll den Widerspruch zwischen Schönheit und Hässlichkeit in Frage stellen und dazu anregen, sich vom Zwang des Körperkults zu lösen *
Ich habe diese adipösen Möbel – vielleicht auch wegen der „Eisdielenfarben“ – gleich in mein Herz geschlossen.
* Aus dem Ausstellungskatalog „ International Design Festval Berlin 2011“
Marre Moerel – Food on the table
Marre Moerel gestaltete ein Geschirr, das komplett aus Abgüssen von Tierteilen und -organen besteht. Z. B. Kuhherzen, Schafshirn, Eingeweide, Bullenhoden, etc.
Der Begriff „Leberterrine“ erhält so eine ganz neue Bedeutung …
Meiner Meinung nach ist das ein extrem konsequentes Projekt. Warum nicht ein Steak von einem Leberteller essen? Warum nicht in einer Darmkaraffe oder Magenschale servieren, warum das Essen nicht mit einem Drüsen-Salzstreuer würzen? Ich sehe hier im Übrigen auch eine interessante Parallele zu dem „Pagen“ Projekt und den „Jejunum teapots“ von Maria Volokhova.
Maria Volokhova
Zum ersten Mal aufgefallen sind mir die Arbeiten von Maria Volokhova auf den Passagen 2011 in Form ihrer „Darm-Teekannen“. Inzwischen weiss ich, dass es davon eine ganze Serie gibt und dass die Biester „Jejunum teapot“ heissen.
Volokhovas Antrieb sind die „Inneren Welten“ des Menschen. Sie „arbeitet mit der psychoanalytischen Betrachtung von inneren Körperorganen“ – was immer das bedeutet – es gefällt mir. Sie transportiert die Handlung des Essen, die Nahrungsaufnahme mit ihrem Ritualen in die Gegenstände, die Teil der Handlung sind. Sehr großartig ist hier die Arbeit „Pagen“.
Kaffe- /Teegießkannen von Antonio Arico
Sehr amüsant finde ich die Gießkannen von Antonio Aricò, die sich als Tee- und Kaffekannen verkleiden.
Aricò montiert alte Tee- und Kaffeekannen mit den Ausgießern (Das heißt in der Fachsprache bestimmt anders) von Gießkannen und erstellt daraus neue Gußformen.
„Wieso solle eine Gießkanne nicht die Form einer Teekanne annehmen können? Schließlich ist das Einschenken von Tee für Freunde bis zu einem gewissen Grad vergleichbar mit dem sorgsamen gießen von Pflanzen“ *
Erhältlich hier http://www.garagedesign.it
* aus dem Katalog „International Design Festival Berlin 2011“
Wasser- und Weinkaraffe Tria von Ricardo Páramo Peláez
Schlicht, formschön, gut handhabbar. Die zwei Öffnungen ermöglichen ein leichtes Einfüllen und Einschenken. Die Karaffe ist auch waagerecht befüllbar. Durch die teilweise handwerkliche und industrielle Herstellung ist jedes Stück ein Unikat und bekommt einen besonderen Reiz durch unterschiedliche Wandstärken.
Ricardo Páramo Peláez sucht übrigens noch einen Produzenten!
Gesehen auf dem Designfestival Berlin 2011.
























