Passagen – mein letzter Streich

Zeit- und Termintüddel haben dazu geführt, dass ich es nicht in die Südstadt geschafft habe. Eine kurzfristig abgesagte Verabredung hat es mir ermöglicht, doch noch meine ersehnten Experimente zu finden. 🙂

Im Atelier am Bahngleis stellt das Bunkerkollektiv aus. Eine Gruppe von KünstlerInnen und  DesignerInnen aus der Schweiz, den Niederlanden und Deutschland, die sich mit dem Raum des Bunkers als Nichtort in einem Workshop auseinandergesetzt haben. Es entstand ein Manifest, was der Ausgangspunkt für die Arbeiten und unterschiedlichen Interpretationen war. Der Bunker als Heterotopie.

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Passagen 2015, 2. Teil: Ehrenfeld

Designquartier Ehrenfeld, der Prenzlauer Berg von Köln, kreativer Meltingpot.
Die Erwartungen sind hoch.

GestaPassagen 2012, K18rtet bin ich der Körnerstraße, wo sich ein „Schnickschnack-Laden“ an den anderen reiht. Ein besonderer Ort ist das K18. Ein schmales baufälliges Haus, das sich in Instandsetzung befindet. Dennoch geöffnet und partiell in Betrieb. Hinter den beiden Fenstern im Erdgeschoss befindet sich immer eine Installation. 2012 waren es Tannenbäume, im letzten Jahr Hühner und in diesem Jahr …Federn … und Ventilatoren.

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Passagen 2015 – Tag 1: Innenstadt und Belgisches Viertel

Seit 25 Jahren finden in Köln parallel zur Internationalen Möbelmesse die Passagen statt. In der ganzen Stadt sind an unterschiedlichsten Locations Design-Produkte, Möbel, Wohnaccessoires zu sehen.

Mein erster Weg führte mich ins Belgische Haus, aka Belgisches Generalkonsulat,  wo 24 Designer aus Brüssel unter dem Titel „Mad about Living“ ausstellen. Der Kontrast könnte nicht größer sein: Das Haus hat ein elegantes und stilvolles in Art Deco Interieur und die Ausstellung befindet sich in einer komplett abgerockten Baustelle. Roher Boden und teilweise aufgerissene Wände. Schöne Idee: Auf dem Boden ist in türkis der Grundriss einer Wohnung aufgezeichnet, auf den Wänden Türen und Küchenzeile.
Besonder gut gefielen mit die Lampen The Lovers von Frederik Delbart und das Bett Le lit (was sicher nicht für Bandscheibengeschädigte geeignet ist) von Linda Topic und Antonin Bachet.

[Im September 2015 soll das Generalkonsulat geschlossen werden. Was dann mit dem Haus geschieht ist bis jetzt noch unklar]

[Edit 2020: Seit 2019 ist es der Interimsstandort des Römisch-Germanischen-Museums. Das Belgische Generalkonsulat ist nach Berlin abgewandert. ]

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Meine Highlights 2013

Auf den Passagen als „Ausstellerin“ (Knochenjob) und das Design TweetUp.

Das museum für verwandte kunst hatte wieder zur Gruppenausstellung geladen. Das Thema: KUHBA. Ich schummelte einen Jungbullen in die Kuh-Ausstellung. Wie immer war es unglaublich faszinierend, beeindruckend und inspirierend, wie vielfältig und unterschiedlich die Ergebnisse sind, wenn 70 kreative Menschen zu einem Thema arbeiten.
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Impressionen von der Designersfair / Passagen 2012

Sehr gut gefallen hat mir auf der Designersfair die Diplomarbeit von Nina Thöming, die sich mit der deutschen Brottradition auseinandersetzt.

 

 

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Aus langer Tradition heraus zählt die deutsche Brotkultur um die 300 verschiedene Brotsorten. Diese Brotvielfalt kennzeichnet maßgeblich die deutsche Esskultur. „Alles Ausser Altbacken“ wirft einen Blick auf die kulinarischen Besonderheiten der deutschen Regionen und präsentiert eine Produktfamilie rund ums Brot. Altbewährte traditionelle Produkte, wie keramische Brottöpfe und Brotbackformen werden „entstaubt“ und durch eine zeitgemäße Interpretation zum Leben erweckt. Die keramischen Formen bieten eine Alternative zum Brotbackautomat und machen das Selber-Brotbacken wieder zu einem persönlichen Handwerk. Angelehnt an alte Bäckertraditionen kann man mit einem Brotstempel dem selbstgebackenen Brot eine persönliche Note verleihen.

Anekdoten, Geschichten und regionaltypische Rezepte rund ums Brot werden in Text und Illustrationen beschrieben. Ein Herkunftscode kennzeichnet die Produkte und verweist auf die regionalen Wurzeln.

Absolut großartig ist die Tasche „Dockerbag“  von Pia Pasalk, die unter dem Label „Content & Container“ produziert. Die Tasche aus Rindsleder steckt in einem ausgedienten Mehlsack. Der Prozellanhenkel erinnert an den einer Kaffeekanne.

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Sehr amüsant sind auch die Buchstabenregale „Express your Shelf“ von der „Union der guten Dinge“ Man schiebt die Buchstaben seiner Wahl einfach auf die kombinierbaren Module.

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Upcycling bei Jack in the Box mit büromacht

Die Gesellschaftsgestalter von büromacht präsentieren bei jack in the box  die mmm: Messe der Meister von Morgen

Jack in the box

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In Workshops täglich ab 14 Uhr werden Upcycler und Besucher gemeinsam mit Gästen aus Kunst, Design und Kultur Materialien erkunden, die Zukunft gestalten und Upcycling
Designen.

 

büromacht definiert und verbindet die Manufaktur (Upcycling) von JACK IN THE BOX e.V.,
die dort beschäftigten, erwerbsarbeitslosen Menschen (Upcycler) und das Material
(Upcyclable): Aus dem Ist-Zustand heraus werden Möglichkeiten, Perspektiven und Zukunft für den Verein und die dort Beschäftigten herausgearbeitet. Gleichzeitig verändert büromacht mittels Gesellschaftsgestaltung die (Selbst-)Wahrnehmung, Haltung und Handlung.

Edit: Dank des Hinweises von Thomas Kümmel, weiss ich nun auch, dass die „Messe der Meister von Morgen“ die Umdeutung einer DDR Einrichtung ist. Um so schöner!

 

#Passagen – Lesikon

Zum Schluss nochmal die Erwähnung eines meiner persönlichen Highlights: Die Präsentation des „Lesikon der visuellen Kommunikation“ (Hermann Schmidt Verlag) von Juli Gudehus bei Schaden.com

Juli Gudehus hatte jede einzelne der 3.000 Seiten an die Wand geklebt, was dieses wahnwitzige und beeindruckende Projekt, in dem 9 Jahre Arbeit stecken, sehr deutlich abbildet.

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Ich habe mich sehr gefreut, Juli endlich mal persönlich kennengelernt zu haben, bin ich doch schon lange ein Fan Ihrer Arbeit und beneide sie nun auch noch um diese sensationellen Stiefel.

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Möbelmesse imm – Hochschulen

Sehr erfrischend war dann die Präsentation der Hochschulen, die ich dank des Tipps von Thomas Kümmel hartnäckig gesucht und schließlich am Katzentisch der Messe auch gefunden habe.
Hier fiel als erstes die Lust am Präsentieren auf: Beeindruckend der Stand nur aus Zollstöcken und Kabelbindern gebaut (Fachschule für Holztechnik Hamburg), der komplett mit Gurtbändern vernetzte (hfg Offenbach), oder der Stand der HFT Stuttgart, wo sich der Studiengang Innenarchitektur selbstironisch als „Kissenknicker“ präsentierte (Ich wusste gar nicht, dass Innenarchitekten mit diesem Vorurteil zu kämpfen haben). Das Logo war mit Kreuzstich an die Wand gestickt, Präsentationsflächen waren Kissen mit Knick auf denen die Produktnamen ebenfalls eingestickt waren.
Die KISD vernetzte sich mit Videobändern.

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Die FH Mainz präsentierte Semesterarbeiten zum Thema Beton. Besonders interessant das modulare Wandpaneel „Punktus“ mit LED-Einsätzen, was wie weiche Kissen wirkt und als Antwort auf den Rollrasen,  der Rollbeton.

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Bei der Burg Giebichenstein hat mir der  Comfy Cargo Chair von Stephan Schulz gut gefallen (Schon wieder Draht).  Der Sessel ist ein Angebot für die kreative Befüllung seitens des Benutzers.IMG_7206

Ein weiteres Beispielt für kreative Reste-, Zweitverwerung/Recycling ist die Ordnerleuchte von  Anna& Isabelle Löhn

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Sehr schön auch der wortwörtliche SCHREIBtisch mit Stuhl – als riesiger Schreibblock (Hochschule Ostwestfalen-Lippe)

Schreibtisch

Die Hyupsung University, South Korea präsentierte erst gar keine Produkte (Vielleicht sind die beim Zoll hängengeblieben?) sondern nur einen Stapel mit Broschüren und hat die kompletten Standfläche mit Post-It beklebt.

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Möbelmesse imm – Nachtrag Lampen, D3 Contest

Ehrlich gesagt finde ich die Möbelmesse langweilig. Durch das gefühlt größte Möbelhaus der Welt zu laufen um das 3654. Sofa oder die 5463. Schrankwand zu sehen … nö. Deshalb habe ich mich auf die Design Talents konzentriert und das war … mmmh … auch langweilig. Die im Messebooklet vollmundig angekündigte Avantgarde habe ich nicht gefunden.
Einzig die Lampen von Heike Buchfelder haben mich angesprungen. Steh- und Hängelampen aus (nach veterinärmedizinischen  Maßstäben gereinigten und zertifizierten) Gänse- und Hahnenfedern.

Beim dem vom Rat für Formgebung kuratierten D3 Contest ist mir wiederholt aufgefallen, dass es wieder verstärkt Drahtmöbel gibt, die mich immer an Gartenmöbel aus den 60er Jahren erinnern (Was nicht schlimm ist). Z. B. Tische von Linn Kandel,  Schwab/Panther oder der Stuhl von Eléonore Nalet.

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