ministeck Koinzidenzen

Manchmal gibt es im Leben lustige Zufälle und Zusammenspielereien.

2005 habe ich mit den Partner:innen meiner damaligen Agentur und dem Künstler Stephan Brenn die ministeckiade erfunden. Wir haben eine Auschreibung gemacht und Menschen mit einem ministeck-Paket versorgt und diese dann zum Thema “Lass mal stecken” arbeiten lassen. 2006 hatten wir das wiederholt mit dem Thema “Fetisch”.

Während der Vorbereitungen zur 2. ministeckiade kam ich irgendwann an einer Galerie vorbei und sah dort Bilder von Reinhard Voigt , der seit den 1970 Jahren ministeckartige Bilder malt. Ich war davon so begeistert, dass ich Kontakt zu ihm aufnahm und ihn fragte, ob er an unserer ministeckiade teilnehmen will und er wollte tatsächlich! Er lebte damals noch in den USA und so gingen zweimal ministeck-Pakete und -Arbeiten über den großen Teich.

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Sommerurlaub im November am Niederhein – 2.Teil

Weiter ging es nach Kleve und hier hatte ich ein Erweckungserlebnis. Ich weiß nicht, wann ich das letzte mal vor Begeisterung Schnappatmung wegen eines Museums oder Kunst hatte. Das Museum Kurhaus hat das bei mir ausgelöst. Was für ein Haus! Was für eine Sammlungspräsentation! Ich meine, wer erwartet so was in Kleve? Interessanterweise hatte niemand aus meiner sehr kunst- und museumsaffinen Bubble jemals von dem Haus gehört. Man macht zwar ein bisschen Social Media – senden, aber nicht mal Fragen beantworten – und die Website ist gefühlt von 2001. Auf der Startseite wird die zur Zeit aktuelle Ausstellung angezeigt, die ursprünglich bis zum 22.11.2020 laufen sollte, aber bis Ende Januar verlänger wurde, ist am heutigen Tag (16.12.22) immer noch nicht aktualisiert worden. Oh wie ärgerlich.

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Sommerurlaub im November am Niederrhein – 1. Teil

Aus mancherlei Gründen musste ich meinen Sommerurlaub dieses Jahr ein paar mal verschieben. Schlussendlich wurde es eine Woche am Niederrhein im November.

Ich bin ja in Krefeld aufgewachsen und fühle mich dem Niederrhein irgendwie verbunden. Der Niederrhein ist eine nicht fest definierte Region und lustig ist, was bei Wikipedia steht, „Das Niederrheingebiet bildet außerdem weder geologisch, historisch, politisch noch kulturell eine kontinuierliche Einheit. Gelegentlich wird die Region Niederrhein definiert durch das, was sie nicht ist: (…)“. Für mich beginnt er auf jeden Fall erst nördlich von Krefeld.

Ich suchte mir also eine hübsche Ferienwohnung und fand sie ausserhalb von Xanten. Und das war da schon fast so, wie ich mir meinen idealen zukünftigen Wohnort vorstelle: Ein großes Grundstück, richtig auf dem Land, ganz nah bei einem Städtchen. Ein großer Wohn-, Küchenraum, Bad, Schlafzimmer. Zum wohnen fehlte mir da noch ein Arbeitszimmer, ansonsten wäre es perfekt gewesen. Aber gut zu wissen, dass es das, was ich suche, grundsätzlich tatsächlich auch gibt.

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KultourWallonie – ein Besuch im Tabakmuseum

Da rauche ich nun schon so lange und habe mich noch nie mit Tabak auseinandergesetzt!

Den Besuch im im L’Atelier – Musée du Tabac von Vincent Manil in Corbion hatte mir Barbara von Belgien-Tourismus Wallonie im Rahmen der #KultourWallonie vorgeschlagen und organisiert und ich bin so dankbar dafür, denn vermutlich wäre ich selber nicht auf die Idee gekommen.

Ich nenne Vincent Manil einen Craft-Tabak Produzenten. Ob es diese Bezeichnung wirklich gibt, weiß ich nicht, aber mir kam es so vor. Er verarbeitet ausschließlich regionalen Tabak, ohne Zusätze und alles von Hand. Oben im Haus ist ein kleiner Laden, im Keller befinden sich Manufaktur und Museum, nebenan wohnt Vincent mit seiner Familie.

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Die Abtei von Orval

Nach meiner Führung auf der Burg von Bouillon, nahm ich einen kleinen Mittagssnack in der Sonne ein und fuhr dann am Nachmittag zur Abtei Notre-Dame d’Orval.

Das Kloster selber kann man als Gast besuchen, ist aber so der Öffentlichkeit für Besichtigungen nicht zugänglich.

Man wandelt also durch die Ruinen aus dem 17. Jahrhundert und atmet Geschichte. Was für ein herrlicher, kontemplativer Ort. Ich war ja unter Woche an einem späten Nachmittag dort und es waren relativ wenig andere Menschen da. Ich mag es mir gar nicht vorstellen, wie das möglicherweise im Sommer, in den Ferien dort ist, wenn Menschenmassen unterwegs sind.

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Eine Typologie: Museumsschließfächer

Als ich 2018 begann, meine Instagram Storys zu Kunstausstellungen für WDR 3 zu machen, überlegte ich, was ich bei den mannigfaltigen Museumsbesuchen für mich als kleines Fotoprojekt machen könnte. Da ich auf Typologien und Serien stehe, kam ich irgendwann auf die Museumsschließfächer, denn die gibt es fast überall. Seither gilt meine Aufmerksamkeit bei Museumsbesuchen auch immer den Garderoben.

Es ist wirklich interessant, was sich erschließt, wenn man sich mit solch alltäglichen, banalen Dingen beschäftigt und mal einen genauen Blick darauf wirft. Oft sind die Garderoben schäbige kleine Ecken oder Räumchen, irgendwo, der Appendix eines Hauses. Oft sind sie in der Nähe der Toiletten angesiedelt, manchmal im Foyer. Manchmal gibt es dort Personal, meistens nicht. Manchmal sind sie sehr schön gestaltet und integrieren sich auch konzeptionell ins Haus. In der Gesamtschau finde ich es erstaunlich, wie viele unterschiedliche Schließfächer es gibt. Formate, Farben, Beschriftung – ich glaube, es ist kein einziges Doppel dabei.

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Rebellische Pracht – Produktdesign der 1980er Jahre

Als ich von der Ausstellung Rebellische Pracht – Design-Punk statt Bauhaus im Marta Herford hörte dachte ich zuerst: „Cool, Punk!“ Und dann „Oh nein, der gräßliche Kram! Den fand ich damals schon scheußlich.“ (Ich sagte das auch genau so Museumsdirektor Roland Nachtigäller, nicht dass ihr denkt, ich lästere hier hinterrücks. 😉 )

Als wir Herbergsmütter dann Ende Juni in Herford waren, habe ich mir die Schau natürlich auch angeguckt und ich muss bisschen relativieren …

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Museumsperle: Die Puppentheater-Sammlung im Münchner Stadtmuseum

Puppen- und Figurentheater-Sammung, Münchner Stadtmuseum

In der Regel gehe ich doch überwiegend in Kunstmuseen- / Ausstellungen. Als ich neulich in München war, ging ich ins Stadtmuseum – weil ich unbedingt die Ausstellung „No secrets! – Bilder der Überwachung“  sehen wollte.

2002 habe ich im ZKM ctrl space gesehen und das hat mich nachdrücklich beeindruckt. Das Thema ist natürlich immer aktuell und die Aspekte ändern sich. Seit Edward Snowden und Julian Assange, NSA, Prism, Big Data, der fortschreitenden Digitalisierung und Social Media sowieso.

Die einzelnen Objekte und Arbeiten bei No secrets waren interessant, die Gesamtkonzeption der Ausstellung hat mich aber nicht überzeugt, weil sie sich wohl nicht so recht zwischen Dokumentation und künstlerischer Auseinandersetzung entscheiden konnte. Die Ausstellung ist zweigeteilt, einen weiteren Part gibt es in der Eres-Stiftung, leider hat sich mir das vor Ort nicht erschlossen, sonst hätte ich mir das auch noch sehr gern angeschaut.

Die echte Entdeckung – und Museumsperle – war für mich die umfangreiche Puppen- und Figurentheater- und Schausteller-Sammlung.

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Neueröffnung Kaiser Wilhelm Museum in Krefeld

Krähenzaun, Kaiser Wilhelm Museum

Nach sechsjähriger Schließung und vierjähriger Renovierungsphase und 17,7 Mio. EUR später, hat am 2. Juli das Kaiser Wilhelm Museum in Krefeld wiedereröffnet.

Dass diese Neueröffnung anstand habe ich vor einigen Wochen erfahren und es war nicht so leicht, an Informationen zu kommen. Erst hartnäckiges googeln brachte peu à peu einige Informationsstücke zusammen. Ich fand ein handvoll halbwegs aktuelle Artikel der klassischen Presse.
Aber als erstes denkt man ja eigentlich an die Website. Und dann findet man das:

kwm website text

Das der Text so erscheint, kann an meinem Browser liegen, kann aber auch sein, dass einfach eine falsche Codierung verwendet wurde.

Und da begann ich einen kleinen Rant zu schreiben.

Die Website der Kunstmuseen Krefeld scheint aus dem letzten Jahrhundert zu sein, sie ist mit Frames gebaut – ihr ahnt, wie alt sie sein muss. Kein Facebook, kein Twitter, kein Instagram. Bis man auf der Seite überhaupt mal das Impressum gefunden hat! Die Designerin und der Programmierer der Site haben quasi keine eigenen Webpräsenz und sind digital nahezu unsichtbar.
Aber hey, es gibt zwei (2!) kleine Flyer zur Wiedereröffnung, die als PDF im Newsletter (!) verlinkt werden.

Ich hoffe sehr, dass mit der Neueröffnung des Museums auch die digitale Präsenz eröffnet wird. Die Hoffnung stirbt ja zuletzt.

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Berlin 2016 – drei Ausstellungen, ein Theaterstück

 Manifesto

Von Manifesto hatte ich schon vor einiger Zeit gelesen und wollte es unbedingt sehen und hatte mir das für die Ruhrtriiiennale vorgenommen, aber als ich feststellte, dass es in Berlin lief, als ich dort war, bin ich natürlich sofort hin.
Es ist nicht so, dass ich ein ausgesprochenes Cate Blanchett Fangirl bin, ich mag sie, sehe sie immer gerne, aber wenn man mich gefragt hätte, in welchen Filmen sie gespielt hat, wäre mir spontan nichts eingefallen. Da musste ich dann peinlicherweise erst mal googeln. Aber ja klar: Indianer Jones, Elizabeth, Herr der Ringe, Babel, …

Nachdem ich nun Manifesto gesehen habe, bin ich absolut hingerissen von ihr. Man hat das ja nicht oft, dass man eine/n SchauspielerIn quasi zeitgleich in verschiedenen Rollen sieht. Zuletzt habe ich das in der Serie Black Orphan gesehen, großartig gespielt von Tatiana Maslany.

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