Empty Kunsthalle Karlsruhe

Die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe wird saniert. Kurz bevor sie an die tatsächlichen Baumaßnahmen übergeben wird, lud sie zu einem Instawalk durch die (fast) leeren Räume ein.

Vor einigen Wochen hatte ich auf Instagram schon gesehen, dass dort ein Presserundgang stattfand und ich dachte mir: Ach, da wäre ich gerne mitgegangen und kurz darauf flatterte mir die Einladung ins Postfach.

An dieser Stelle sei schonmal erwähnt, wie großartig ich den offenen und proaktiven Umgang mit der Sanierung finde. Das ist nicht überall so!

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ministeck Koinzidenzen

Manchmal gibt es im Leben lustige Zufälle und Zusammenspielereien.

2005 habe ich mit den Partner:innen meiner damaligen Agentur und dem Künstler Stephan Brenn die ministeckiade erfunden. Wir haben eine Auschreibung gemacht und Menschen mit einem ministeck-Paket versorgt und diese dann zum Thema “Lass mal stecken” arbeiten lassen. 2006 hatten wir das wiederholt mit dem Thema “Fetisch”.

Während der Vorbereitungen zur 2. ministeckiade kam ich irgendwann an einer Galerie vorbei und sah dort Bilder von Reinhard Voigt , der seit den 1970 Jahren ministeckartige Bilder malt. Ich war davon so begeistert, dass ich Kontakt zu ihm aufnahm und ihn fragte, ob er an unserer ministeckiade teilnehmen will und er wollte tatsächlich! Er lebte damals noch in den USA und so gingen zweimal ministeck-Pakete und -Arbeiten über den großen Teich.

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Sommerurlaub im November am Niederhein – 2.Teil

Weiter ging es nach Kleve und hier hatte ich ein Erweckungserlebnis. Ich weiß nicht, wann ich das letzte mal vor Begeisterung Schnappatmung wegen eines Museums oder Kunst hatte. Das Museum Kurhaus hat das bei mir ausgelöst. Was für ein Haus! Was für eine Sammlungspräsentation! Ich meine, wer erwartet so was in Kleve? Interessanterweise hatte niemand aus meiner sehr kunst- und museumsaffinen Bubble jemals von dem Haus gehört. Man macht zwar ein bisschen Social Media – senden, aber nicht mal Fragen beantworten – und die Website ist gefühlt von 2001. Auf der Startseite wird die zur Zeit aktuelle Ausstellung angezeigt, die ursprünglich bis zum 22.11.2020 laufen sollte, aber bis Ende Januar verlänger wurde, ist am heutigen Tag (16.12.22) immer noch nicht aktualisiert worden. Oh wie ärgerlich.

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Sommerurlaub im November am Niederrhein – 1. Teil

Aus mancherlei Gründen musste ich meinen Sommerurlaub dieses Jahr ein paar mal verschieben. Schlussendlich wurde es eine Woche am Niederrhein im November.

Ich bin ja in Krefeld aufgewachsen und fühle mich dem Niederrhein irgendwie verbunden. Der Niederrhein ist eine nicht fest definierte Region und lustig ist, was bei Wikipedia steht, „Das Niederrheingebiet bildet außerdem weder geologisch, historisch, politisch noch kulturell eine kontinuierliche Einheit. Gelegentlich wird die Region Niederrhein definiert durch das, was sie nicht ist: (…)“. Für mich beginnt er auf jeden Fall erst nördlich von Krefeld.

Ich suchte mir also eine hübsche Ferienwohnung und fand sie ausserhalb von Xanten. Und das war da schon fast so, wie ich mir meinen idealen zukünftigen Wohnort vorstelle: Ein großes Grundstück, richtig auf dem Land, ganz nah bei einem Städtchen. Ein großer Wohn-, Küchenraum, Bad, Schlafzimmer. Zum wohnen fehlte mir da noch ein Arbeitszimmer, ansonsten wäre es perfekt gewesen. Aber gut zu wissen, dass es das, was ich suche, grundsätzlich tatsächlich auch gibt.

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Medienkunstfestival Futur 21

Welche Zukunft hat die Zukunft? Das vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) und Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) gemeinsam initiierte Medienkunst-Festival Futur 21 regt an, über die Zukunft der Arbeit, über Nachhaltigkeit und Klimakrise, den Einfluss der Digitalisierung sowie über die Grenzen von Wachstum und Konsum nachzudenken. Jede Woche war einem Schwerpunktthema gewidmet: Arbeit, Energie, Ressourcen und Fortschritt. Und das alles mit dem Mitteln der Kunst, von Design und Gaming. Der geniale Coup war, dass das Festival in 16 Industriemuseen in NRW stattfand. Also an Orten, die an längst vergangene Technologien erinnern, die aber zu ihrer Zeit State of the Art waren.

Eine große Freude war es für mich, dass ich beauftragt wurde, via Instagram darüber zu berichten. Ich habe mir an jedem Eröffnungswochenende einen Ort herausgepickt, den Instagram Kanal Futur 21 übernommen und eine Story dazu gemacht.

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ZKM – vier Ausstellungen, die ich nicht sah

Meinen Aufenthalt in Karlsruhe habe ich natürlich auch dazu genutzt, das ZKM zu besuchen. Dort war ich erst einmal und das ist bestimmt 20 Jahre her. Ich hatte damals eine Ausstellung über Überwachung gesehen, die mich nachdrücklich beeindruckt hatte.

Ich hatte im Vorfeld mal kurz über die Website des ZKM gescannt, mich aber nicht näher damit beschäftigt, und ging dorthin, mit dem Gedanken, ach, da ist eh alles eine Bank.

Ich bezahlte das komplette Programm und ging als erstes in die große Sonderausstellung „Critical Zones“. Und ich habe NICHTS verstanden. Auf der gefühlt Fußballfeld großen Ausstellungsfläche und das auf drei Etagen, die im Halbdunkel lagen, waren Skulpturen, Zeichnungen, und vor allem jede Menge Videos zu sehen, alles mutete naturwissenschaftlich an. Ich habe überhaupt keinen Anpack gefunden und war komplett überfordert.

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Inventing Nature – Kunsthalle Karlsruhe

Seit ca. einem Jahr gehe ich mit Inventing Nature im Kopf umher. Die Ausstellung der Kunsthalle Karlsruhe sollte ursprünglich im Frühjahr 2020 eröffnen – dann kam allerdings die Corona-Pandemie dazwischen. Wir Herbergsmütter wurden damals schon angefragt, ob wir dazu eine Aktion im digitalen Raum entwickeln wollten – ja, wir wollten! – nun ja, alles hat sich um ein gutes Jahr verschoben.

Nachdem wir jetzt im September/Oktober 2021 mit #JetztKunstPflanzen (Twitter & Instagram) uns selbst und andere begeistert haben, war ich nun endlich in Karlsruhe und zum ersten Mal in der Kunsthalle, um mir die Ausstellung anzugucken und konnte das idealerweise mit einem von der Kunsthalle organisierten Instawalk verbinden.

Die Ausstellung zeigt, wie sich die Beziehung zu und der Blick auf die Pflanzen und die Natur gewandelt hat und wie dies in der Kunst zum Ausdruck kommt. Das trifft den Zeitgeist-Nagel natürlich auf den Kopf. Was mich nach der Betrachtung des Katalogs schon vorab begeisterte, war die Kombination von (na ja ich sag mal) „alter“ und zeitgenössischer Kunst.

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Atelierbesuch bei Peer Böhm

Nachdem der Kölner Künstler Peer Böhm nun zum zweiten Mal via Instagram ein Bild von mir zu Kunst verarbeiten wollte, stand ja mal ein Atelierbesuch an.

 

Peer BöhmPeer arbeitet mit alten Fotos, die er findet – oder sie ihn – so gut wie nie kommen sie aus seinem privaten, familiären Kontext. Was ihn genau anspringt, konnte er mir gar nicht richtig erklären. Oft ist es eine bestimmte Farbigkeit – die in seinen Bildern dann gar keine Rolle mehr spielt.

Die Fotos werden am Computer so bearbeitet, das sie nach einem Schwellenwertverfahren nur noch 2 Farben enthalten. Information ja oder nein. 0 oder 1. Dann werden die Bilder auf einen Malgrund übertragen. Peer arbeitet mit Kugelschreiber, Aquarell oder Acryl.

Das Thema das ihn antreibt ist Erinnerung.

 

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Wiederbegegnung – zeitgenössische Keramikkunst

Corinna Bernshaus

Es gibt ja diese wunderbaren Geschichten, wie sich Menschen über Social Media kennenlernen und dann entstehen daraus wunderbare Projekte, Beziehungen und Freundschaften.

Aber es geht auch andersherum.

Corinna Bernshaus kenne ich schon sehr lange. Als ich anfing zu studieren traf ich sie im Grundstudium im Werkstattkurs. Sie hatte ursprünglich Keramikdesign studiert, dann aber nach dem Grundstudium zu Objekt-Design gewechselt und musste dann noch nachträglich die Werkstattkurse absolvieren. So lernten wir uns zwischen Kreissäge, Schleifmaschine und Schweißgerät kennen und stellten schnell fest, dass wir viel gemeinsam hatten. Wir verbrachten viel Zeit miteinander, verreisten gemeinsam, und da Corinna damals Musik machte, war ihre Band der Protagonist für meine Diplomarbeit. (In diesem Blogpost habe ich kurz was über die Intention meiner Diplomarbeit angerissen)

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Wie meine Oma zu Kunst wurde

Peer Böhm / artconnection

Eine dieser wunderbaren Geschichten, wie sie auch immer wieder gerne im und mit dem Internet geschehen.

Vor einiger Zeit hatte die Bundeskunsthalle, im Rahmen der Ausstellung „The Playground Project“ einen Instagram-Wettbewerb veranstaltet. Spielplätze sollten fotografiert werden – ich bloggte darüber.

Beim kramen in alten Fotos fand ich eins von meiner Oma aus den 1970er Jahre, wie sie auf einer Rutsche saß und ihr Gesichtsausdruck verrät, dass sie da wohl auch richtig Spaß hatte. Ich hatte das Foto bei Instagram gepostet und Peer Böhm meldete sich bei mir, um zu fragen, ob er das malen dürfe. Peer kenne ich nicht sehr gut, aber dafür schon relativ lange, aus den guten alten museum für verwandte kunst-Zeiten. Ich fühlte mich natürlich sehr geehrt und sagte ihm zu. Wenige Tage später schickte er mir ein Foto seines Bildes per Mail und ich war entzückt. Er schrieb dazu, dass er es bei der artconnection anbieten wolle. (Bei der einmal jährlich stattfindenden artconnection stellen verschiedene Künstler kleinformatige Arbeiten aus, die direkt von der Wand, zu einem einheitlichen Festpreis gekauft werden können. Die Hälfte des Geldes wird für einen guten Zweck gespendet.)

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