Weiter ging es nach Kleve und hier hatte ich ein Erweckungserlebnis. Ich weiß nicht, wann ich das letzte mal vor Begeisterung Schnappatmung wegen eines Museums oder Kunst hatte. Das Museum Kurhaus hat das bei mir ausgelöst. Was für ein Haus! Was für eine Sammlungspräsentation! Ich meine, wer erwartet so was in Kleve? Interessanterweise hatte niemand aus meiner sehr kunst- und museumsaffinen Bubble jemals von dem Haus gehört. Man macht zwar ein bisschen Social Media – senden, aber nicht mal Fragen beantworten – und die Website ist gefühlt von 2001. Auf der Startseite wird die zur Zeit aktuelle Ausstellung angezeigt, die ursprünglich bis zum 22.11.2020 laufen sollte, aber bis Ende Januar verlänger wurde, ist am heutigen Tag (16.12.22) immer noch nicht aktualisiert worden. Oh wie ärgerlich.
Reisen
Sommerurlaub im November am Niederrhein – 1. Teil
Aus mancherlei Gründen musste ich meinen Sommerurlaub dieses Jahr ein paar mal verschieben. Schlussendlich wurde es eine Woche am Niederrhein im November.
Ich bin ja in Krefeld aufgewachsen und fühle mich dem Niederrhein irgendwie verbunden. Der Niederrhein ist eine nicht fest definierte Region und lustig ist, was bei Wikipedia steht, „Das Niederrheingebiet bildet außerdem weder geologisch, historisch, politisch noch kulturell eine kontinuierliche Einheit. Gelegentlich wird die Region Niederrhein definiert durch das, was sie nicht ist: (…)“. Für mich beginnt er auf jeden Fall erst nördlich von Krefeld.
Ich suchte mir also eine hübsche Ferienwohnung und fand sie ausserhalb von Xanten. Und das war da schon fast so, wie ich mir meinen idealen zukünftigen Wohnort vorstelle: Ein großes Grundstück, richtig auf dem Land, ganz nah bei einem Städtchen. Ein großer Wohn-, Küchenraum, Bad, Schlafzimmer. Zum wohnen fehlte mir da noch ein Arbeitszimmer, ansonsten wäre es perfekt gewesen. Aber gut zu wissen, dass es das, was ich suche, grundsätzlich tatsächlich auch gibt.
Familienreisen 1969-1976
Ich habe ca. 1.500 Dias von meinem Vater digitalisieren lassen, nachdem ich alle vorher gesichtet und sicher die Hälfte entsorgt habe. Es geht los Anfang der 60er Jahre und endet Mitte der 80er Jahre. Seither arbeite ich mich da durch und versenke mich in Erinnerungen. Das ist zum Teil sehr schön, aber auch wehmütig. Ich sehe meine jungen Eltern mit den Augen der Erwachsenen und dadurch auch ganz neu. Ich würde sie gerne treffen, mich mit ihnen unterhalten, Fragen stellen, Dinge erklären, mich entschuldigen.
Ich hatte auf Instagram eine kleine Serien der Familienurlaube gepostet. Der erste ist 1969, es ging nach Tirol. Ich war drei Jahre alt und es ist mir rätselhaft, wie man sich mit einem Kleinkind, das man sicher sehr oft und lange tragen muss, für einen Urlaub in den Bergen entscheiden kann. Mir fällt auf, wie unpraktisch meine Eltern gekleidet sind. Meine Mutter im Kostüm, mein Vater mit Jackett und teilweise mit Krawatte. Auch ich wurde zum Teil schick gemacht.
Wien und Bratislava in fünf Tagen
Jetzt bin ich schon fast vier Wochen aus Wien zurück und habe noch gar nicht alles verbloggt.
Meine Besuche in den Kunst- und Kulturinstitutionen hatte ich schon bei den Herbergsmüttern aufgeschrieben, aber da war doch noch viel mehr!
Der erste Tag begann mit einem Besuch im Museumsquartier. Neben dem MUMOK hat mir dort die Tonspur sehr gut gefallen. Soundart und Klanginstalltionen! Ein kleine Passage, in der seit 2003 Klangarbeiten von internationalen Künstlern präsentiert werden.
Nach dem Besuch im MUMOK hatte ich eine leckere Mittagsmahlzeit in der Kantine, ein sehr nettes Lokal im Quartier. Auf der Karte standen faschierte Laibchen (Rind). Well, ich konnte mir darunter absolut nichts vorstellen. Das nachfragen beim Kellner brachte auch kein Ergebnis („Welches Teil vom Rind?“ – „? … alles“) Also bestellte ich. Und bekam … Tadaaa – zwei köstliche Frikadellen mit Soße. Sehr lecker.
Als ich einmal mit Rembrandt in Krakau war
Ein Teil der Alten Pinakothek in München wird zwecks Renovierung über den Sommer geschlossen. Das war der Auslöser für diese fabelhafte Aktion: Das Selbstbildnis des jungen Rembrandt wird in die Sommerfrische geschickt. Jeder konnte sich bewerben, eine Kopie des Gemäldes mit auf seine Reise zu nehmen. Einzige Bedingung: Die Reise mit #MyRembrandt in den sozialen Netzwerken zu dokumentieren. Ich las davon, war sofort begeistert und bewarb mich. Sehr schnell bekam ich Antwort und nur wenig später kam Herr van Rijn bei mir an und wir konnten gemeinsam den Trip nach Krakau antreten.
Das Bild war dann doch etwas größer und schwerer als ich dachte und ich war froh, ihn in mein kleines Handgepäck zu kriegen. Am Flughafen hat man ihn gar nicht bemerkt.