Auszeit im Norden – Teil 3: Fünen, kurz Jütland

Als nächstes besuchte ich das Trapholt Museum in Kolding und somit war ich immerhin auch mal kurz in Jütland, das ich eigentlich auch bereisen wollte, um auch ganz hoch in den Norden zu fahren.

Das Trapholt ist ein Museum für moderne Kunst und Design und wurde 1988 eröffnet. Es liegt auch fast am Meer, bzw. am Kolding Fjord. Gesehen habe ich eine Ausstellung der Künstlerin Malene Landgreen, die manche Räume komplett gestaltet hat, sprich die Böden und die Wände mit in das Ausstellungskonzept eingebunden hat. Immersive Malerei, so wie man es von Katharina Grosse kennt – nur anders. Toll.

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Auszeit im Norden – Teil 2: Kopenhagen und drumherum

Auf dem Weg von Falster nach Kopehagen machte ich Halt beim Holmegaard Glaswerk. Eine traditionelle Glasbläserei, die inzwischen neben einem großen Shop, einer Show-Glasbläserei auch ein Museum für Glas und Keramik ist. 1825 gründete Henriette Danneskiold-Samsøe das Werk und baut drumherum eine Siedlung für die Arbeiter und Schulen für deren Kinder. Das Werk wurde in einem Torfmoor angesiedelt, um genügend Brennstoff für die Öfen zu haben. Fast zehn Jahre lang wurden hier nur grüne Gebrauchsflaschen produziert, ehe man auch Haushaltsgläser und später Kunst- und Industriegläser herzustellen. 1906 entwirft die Designerin und Keramikerin Svend Hammershøi das erste Design für Holmegaard und ab da werden Designer*innen und Künstler*innen beauftragt für das Werk zu entwerfen. Die fantastischen Sammlungspräsentation von rund 40.000 Teilen zeigt alle Stücke, die hier jemals entworfen und produziert wurden.

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Auszeit im Norden – Teil 1

Dieses Jahr war nicht besonders gut zu mir. Irgendwann hatte ich mir überlegt, mir mal für vier Wochen eine Auszeit zu nehmen. Zu Beginn hatte ich überhaupt keine Idee, wohin ich wollte, irgendwann kam mir dann in den Sinn, ich fahre Richtung Norden, vielleicht Niedersachsen oder Schleswig-Holstein, dann saß ich vor der Karte und dachte, ach guck, Dänemark, ich wollte immer schon mal nach Falster und dann dachte ich, wenn ich schon mal da bin, kann ich auch nach Kopenhagen und wenn ich schon mal da bin kann ich auch dorthin … Ursprünglich hatte ich das für September geplant, aus Gründen ist es dann Oktober geworden und wegen Wetter bin ich nach drei Wochen zurückgekehrt. Aber es war schön und hat gut getan.

In den ersten Tagen in Schleswig-Holstein war ich damit beschäftigt, den Alltag hinter mir zu lassen. Ich bin einfach durch die Gegend gefahren und gelaufen, habe mir kleine Örtchen angeschaut und war mal kurz an der Ostsee. Das Wetter war durchwachsen.

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Sommerurlaub im November am Niederhein – 2.Teil

Weiter ging es nach Kleve und hier hatte ich ein Erweckungserlebnis. Ich weiß nicht, wann ich das letzte mal vor Begeisterung Schnappatmung wegen eines Museums oder Kunst hatte. Das Museum Kurhaus hat das bei mir ausgelöst. Was für ein Haus! Was für eine Sammlungspräsentation! Ich meine, wer erwartet so was in Kleve? Interessanterweise hatte niemand aus meiner sehr kunst- und museumsaffinen Bubble jemals von dem Haus gehört. Man macht zwar ein bisschen Social Media – senden, aber nicht mal Fragen beantworten – und die Website ist gefühlt von 2001. Auf der Startseite wird die zur Zeit aktuelle Ausstellung angezeigt, die ursprünglich bis zum 22.11.2020 laufen sollte, aber bis Ende Januar verlänger wurde, ist am heutigen Tag (16.12.22) immer noch nicht aktualisiert worden. Oh wie ärgerlich.

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Sommerurlaub im November am Niederrhein – 1. Teil

Aus mancherlei Gründen musste ich meinen Sommerurlaub dieses Jahr ein paar mal verschieben. Schlussendlich wurde es eine Woche am Niederrhein im November.

Ich bin ja in Krefeld aufgewachsen und fühle mich dem Niederrhein irgendwie verbunden. Der Niederrhein ist eine nicht fest definierte Region und lustig ist, was bei Wikipedia steht, „Das Niederrheingebiet bildet außerdem weder geologisch, historisch, politisch noch kulturell eine kontinuierliche Einheit. Gelegentlich wird die Region Niederrhein definiert durch das, was sie nicht ist: (…)“. Für mich beginnt er auf jeden Fall erst nördlich von Krefeld.

Ich suchte mir also eine hübsche Ferienwohnung und fand sie ausserhalb von Xanten. Und das war da schon fast so, wie ich mir meinen idealen zukünftigen Wohnort vorstelle: Ein großes Grundstück, richtig auf dem Land, ganz nah bei einem Städtchen. Ein großer Wohn-, Küchenraum, Bad, Schlafzimmer. Zum wohnen fehlte mir da noch ein Arbeitszimmer, ansonsten wäre es perfekt gewesen. Aber gut zu wissen, dass es das, was ich suche, grundsätzlich tatsächlich auch gibt.

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Familienreisen 1969-1976

1973 Cesenatico

Ich habe ca. 1.500 Dias von meinem Vater digitalisieren lassen, nachdem ich alle vorher gesichtet und sicher die Hälfte entsorgt habe. Es geht los Anfang der 60er Jahre und endet Mitte der 80er Jahre. Seither arbeite ich mich da durch und versenke mich in Erinnerungen. Das ist zum Teil sehr schön, aber auch wehmütig. Ich sehe meine jungen Eltern mit den Augen der Erwachsenen und dadurch auch ganz neu. Ich würde sie gerne treffen, mich mit ihnen unterhalten, Fragen stellen, Dinge erklären, mich entschuldigen.

Ich hatte auf Instagram eine kleine Serien der Familienurlaube gepostet. Der erste ist 1969, es ging nach Tirol. Ich war drei Jahre alt und es ist mir rätselhaft, wie man sich mit einem Kleinkind, das man sicher sehr oft und lange tragen muss, für einen Urlaub in den Bergen entscheiden kann. Mir fällt auf, wie unpraktisch meine Eltern gekleidet sind. Meine Mutter im Kostüm, mein Vater mit Jackett und teilweise mit Krawatte. Auch ich wurde zum Teil schick gemacht.

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Wien und Bratislava in fünf Tagen

Jetzt bin ich schon fast vier Wochen aus Wien zurück und habe noch gar nicht alles verbloggt.
Meine Besuche in den Kunst- und Kulturinstitutionen hatte ich schon bei den Herbergsmüttern aufgeschrieben, aber da war doch noch viel mehr!
Der erste Tag begann mit einem Besuch im Museumsquartier. Neben dem MUMOK hat mir dort die Tonspur sehr gut gefallen. Soundart und Klanginstalltionen!  Ein kleine Passage, in der seit 2003 Klangarbeiten von internationalen Künstlern präsentiert werden.

Nach dem Besuch im MUMOK hatte ich eine leckere Mittagsmahlzeit in der Kantine, ein sehr nettes Lokal im Quartier. Auf der Karte standen faschierte Laibchen (Rind). Well, ich konnte mir darunter absolut nichts vorstellen. Das nachfragen beim Kellner brachte auch kein Ergebnis („Welches Teil vom Rind?“ – „? … alles“) Also bestellte ich. Und bekam … Tadaaa – zwei köstliche Frikadellen mit Soße. Sehr lecker.

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Als ich einmal mit Rembrandt in Krakau war

Ein Teil der Alten Pinakothek in München wird zwecks Renovierung über den Sommer geschlossen. Das war der Auslöser für diese fabelhafte Aktion: Das Selbstbildnis des jungen Rembrandt wird in die Sommerfrische geschickt. Jeder konnte sich bewerben, eine Kopie des Gemäldes mit auf seine Reise zu nehmen. Einzige Bedingung: Die Reise mit #MyRembrandt in den sozialen Netzwerken zu dokumentieren. Ich las davon, war sofort begeistert und bewarb mich. Sehr schnell bekam ich Antwort und nur wenig später kam Herr van Rijn bei mir an und wir konnten gemeinsam den Trip nach Krakau antreten.

Kleines Reisegepäck

Kleines Reisegepäck

Das Bild war dann doch etwas größer und schwerer als ich dachte und ich war froh, ihn in mein kleines Handgepäck zu kriegen. Am Flughafen hat man ihn gar nicht bemerkt.

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