ministeck Koinzidenzen

Manchmal gibt es im Leben lustige Zufälle und Zusammenspielereien.

2005 habe ich mit den Partner:innen meiner damaligen Agentur und dem Künstler Stephan Brenn die ministeckiade erfunden. Wir haben eine Auschreibung gemacht und Menschen mit einem ministeck-Paket versorgt und diese dann zum Thema “Lass mal stecken” arbeiten lassen. 2006 hatten wir das wiederholt mit dem Thema “Fetisch”.

Während der Vorbereitungen zur 2. ministeckiade kam ich irgendwann an einer Galerie vorbei und sah dort Bilder von Reinhard Voigt , der seit den 1970 Jahren ministeckartige Bilder malt. Ich war davon so begeistert, dass ich Kontakt zu ihm aufnahm und ihn fragte, ob er an unserer ministeckiade teilnehmen will und er wollte tatsächlich! Er lebte damals noch in den USA und so gingen zweimal ministeck-Pakete und -Arbeiten über den großen Teich.

Ausstellungsansicht der 2. ministeckiade 2006

Bei dieser 2. ministeckiade haben wir bei der Vernissage die Arbeiten von dem professionellen Auktionator Jens Scholz für eine guten Zweck versteigern lassen.

Jetzt kommt das Ulkige: Vor ein paar Tagen war ich auf einer Ausstellungseröffnung im Museum für Angewandte Kunst. Am späteren Abend stand ich plötzlich mit Jens Scholz  – den ich seit 2006 nicht mehr gesehen hatte – am gleichen Stehtisch. Der hatte seither natürlich nichts mehr mit ministeck zu tun und wir haben heiter Erinnerungen ausgetauscht.

Gestern klingelte mein Telefon und Reinhard Voigt ist dran! Er lebt schon seit 2017 wieder in Deutschland und gerade wird seine erste große Retrospektive im Neues Museum Nürnberg vorbereitet. Seine Arbeit “Higher Returns” wurde damals bei der ministeckiade nicht versteigert, da das Startgebot für ihn als arrivierten Künstler – nachvollziehbar – recht hoch war, für unseren Kontext aber zu hoch. Deshalb blieb seine Arbeit bei mir. Mein Glück! Reinhard Voigt wollte das Teil auch gar nicht unbedingt zurück haben, also stand es seither über meiner Küchentür.

 

Ministeckarbeit "Higher Returns" von Reinhard Voigtüber der Küchentür.

Er frug jetzt also ganz vorsichtig an, ob ich die Arbeit noch hätte und er sie für die Ausstellung haben könne. Selbstverständlich!

Jetzt werde ich das Teil erst mal mit Zahnbürste und Seifenlauge etwas reinigen und dann werde ich entzückt sein, wenn es demnächst vielleicht im Museum in Nürnberg hängt.

Reinhard Voigt auf Instagram

 

Falls ihr mehr über ministeck lesen wollt.

 

 

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