Retrospektive: Robert Doisneau in Lüttich

In den 80er Jahren hatte ich mal eine heftige Liebesbeziehung mit Paris. Ich war ziemlich oft da, habe alles dort geliebt. Zum Teil war es aber auch ein Bild von Paris, das ich liebte, ein Teil der Bohème der Vergangenheit, die ich immer versuchte heraufzubeschwöre. Ich las Sartre, de Beauvoir, Boris Vian, Hemingway, Gertrude Stein und viele andere Autor*innen, die das Leben der Künstler*innen dort in den 20ern, 30ern, 40er Jahren beschrieben. Und ich entdeckte die Fotograf*innen, die dort zu dieser Zeit fotografiert haben: Cartier-Bresson, Brassai, André Kertész, Gisèle Freund, Robert Doisneau und ich ging in jede Fotoausstellung, die mir vor die Füße fiel.

Nun läuft in Lüttich eine sehr große Retrospektive „Instants Donnés“ zu Robert Doisneau, die ich unbedingt sehen wollte und dann flatterte mir eine Einladung zur Pressereise zu eben dieser Ausstellung von Visit Wallonia ins Postfach. Perfect Match.

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Landtag NRW: Demokratische Architektur

Neulich hatte ich die Gelegenheit, den Landtag NRW in Düsseldorf zu besuchen. Ich hatte mich vorab ein bisschen eingelesen, weil mich vornehmlich die Architektur interessierte. Ich war dann sehr angetan von der Website des Landtags, die sehr gut und auf Augenhöhe  informiert.

Insbesondere wird hier ausführlich die Geschichte des Baus erläutert, der 1988 fertiggestellt wurde. Hier ist alles rund, der runde Plenarsaal war der Wunsch der Abgeordneten und der Architekt Fritz Eller hat auf dieser Idee weiter geplant, was sich am besten in der Draufsicht erschließt.

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Tata Ronkholz – Fotoschwester im Geiste

Ich habe von Tata Ronkholz erst jetzt wirklich was über ihre Retrospektive in der Photographischen Sammlung  im Rahmen der Photoszene Köln erfahren. Bestimmt habe ich auch schon mal irgendwann ihre Trinkhallen-Fotos gesehen, als Person war sie mir aber nicht präsent. (Die Ausstellung läuft noch bis zum 13. Juli 2025)

Lustig ist, dass wir jeweils ein paar Jahren lang an den gleichen Orten ähnliche Dinge getan haben – immer mit ca. 26 Jahren Zeitunterschied. Sie wurde 1940 als Maria Juliana Roswitha Tölle wie ich in Krefeld geboren, ging wie ich auf das Ricarda-Huch-Gymnasium und hat es wie ich vorzeitig verlassen, und hat dann ein paar Jahre später, an der – damals noch – Werkkunstschule, wie ich Produktdesign studiert. Als sie ihre erste Festanstellung im Möbelhaus Schröer antrat, war ich immer noch nicht geboren.

Und obwohl sie ja zur Generation meiner Eltern gehört, waren unsere Lebensläufe bis hier sehr ähnlich.

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Drei Ausstellungen, viele Fotografinnen

Die Ausstellung UK Women – Britische Fotografie zwischen Sozialkritik und Identität – in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen, mit den Arbeiten von 28 Fotografinnen ist inzwischen leider schon vorbei.

Hier waren starke schwarzweiß Fotos aus den 1970er Jahren zu sehen, die klassisch sozial-dokumentarisch das Leben der einfachen Menschen dokumentieren. Z. B. von Markéta Luskačová an der nordenglischen Küste, oder von Fran May , die den Flohmarkt in der Londoner Brick Lane dokumentierte. Tish Murtha  fotografierte Anfang der 1980er Jahre in einer Gesellschaftsreportage sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche. Margret Mitchell zeigt die Menschen in den 1990er Jahren in Stirling/Schottland.

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