Tata Ronkholz – Fotoschwester im Geiste

Ich habe von Tata Ronkholz erst jetzt wirklich was über ihre Retrospektive in der Photographischen Sammlung  im Rahmen der Photoszene Köln erfahren. Bestimmt habe ich auch schon mal irgendwann ihre Trinkhallen-Fotos gesehen, als Person war sie mir aber nicht präsent. (Die Ausstellung läuft noch bis zum 13. Juli 2025)

Lustig ist, dass wir jeweils ein paar Jahren lang an den gleichen Orten ähnliche Dinge getan haben – immer mit ca. 26 Jahren Zeitunterschied. Sie wurde 1940 als Maria Juliana Roswitha Tölle wie ich in Krefeld geboren, ging wie ich auf das Ricarda-Huch-Gymnasium und hat es wie ich vorzeitig verlassen, und hat dann ein paar Jahre später, an der – damals noch – Werkkunstschule, wie ich Produktdesign studiert. Als sie ihre erste Festanstellung im Möbelhaus Schröer antrat, war ich immer noch nicht geboren.

Und obwohl sie ja zur Generation meiner Eltern gehört, waren unsere Lebensläufe bis hier sehr ähnlich.

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Wallonie aktiv: pedalieren an der Molignée, paddeln auf der Lesse, wandern an der Maas

Dass die Wallonie im Mai spektakulär ist, weiß ich seit unseren drei KultourWallonien, und so war ich hocherfreut, dass ich von Visit Wallonia zur Pressereise „Aktiv unterwegs an Maas, Lesse und Molignée“ eingeladen wurde. Aufhänger war das Buch „Ardennen mit Hohem Venn. Wandern für die Seele“ von Andreas Werner, der mit bei der Reise dabei war.

Wir starteten am Freitagmorgen von Köln in Richtung Dinant, um uns gut zwei Stunden später erstmal in La Brasserie du Moulin zu stärken. Die Boulettes à la bière de Maredsous waren super deftig und exzellent. Die Biersoße ist zum reinknien.

Gute Grundlage, um dann mit den Draisinen entlang der Molignée zu pedalieren. Das habe ich zum ersten Mal im Leben gemacht und es war ganz amüsant, Fahrrad zu fahren, ohne zu lenken oder auf den Verkehr achten zu müssen. Bei herrlichstem Wetter, durch wunderschöne Natur.

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Die Basisaustellung im Forum Wissen und ein bisschen Göttingen

Ich gestehe, dass mich die Basisausstellung im Forum Wissen ein kleines bisschen mehr angefixt und begeistert hat als die temporäre Sonderausstellung “Was zum Quant?!” (Dazu hatte ich schon zuvor geschrieben)

Das liegt sicher auch an der Gestaltung und Szenografie. Zehn Jahre haben die Planung und der Aufbau gedauert, seit 2022 ist das Forum Wissen geöffnet – in einem Bau von 1877, der ursprünglich das Naturwissenschaftliche Museum der Stadt und Universität war.

Die Ausstellung wurde kuratiert von den Exponauten und vom Atelier Brückner gestaltet.

Grundsätzlich geht es hier darum, nachvollziehbar zu machen, wie Wissen geschaffen wird. Es geht um die musealen Aufgaben, Sammeln, Bewahren, Erhalten, Erschließen und Vermitteln, aber auch um Forschung und Lehre. Das Wissenschaftsmuseum der Georg-August-Universität speist sich aus den über 70 wissenschaftlichen Sammlungen der Universität.

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Creator-Wochenende in Göttingen – Was zum Quant?!

Vor etwa drei Monaten bekam ich eine Mail mit dem Satz “Wie Sie sicherlich wissen, haben die UN 2025 zum Internationalen Quantenjahr ausgerufen.” Ähm …

Es folgte eine Einladung zu einem Creator-Wochenende im Forum Wissen in Göttingen, anlässlich der Ausstellung “Was zum Quant?!”

Jetzt bin ich nicht gerade bekannt für meine naturwissenschaftliche Expertise – im Gegenteil, da habe ich im Gehirn eher einen blinden Fleck. Andererseits machen mich solche, mir sehr fremde Themen, gleich sehr neugierig und der amüsante Ausstellungstitel mit Augenzwinkern tat sein Übriges. Ich antwortete, stellte klar, dass ich nicht die Physik-Koryphäe bin, was wohl ok war und sagte zu.

Kleine Anekdote: Es gibt einen guten Podcast vom Forum Wissen: “Wissen to listen“. Ich hatte mir vorab die Folge zur Ausstellung mit dem Professor für Theoretische Physik Stefan Kehrein angehört. Da gibt es eine kleine Preziose. Kehrein erklärt etwas und die Podcast-Hosterin murmelt “Ich verstehe”. Kleine Pause. “Also ich verstehe es natürlich nicht. Kann man Quantenphysik überhaupt verstehen?” Darauf Prof Kehrein: “Das ist eine interessante Frage, die wird jetzt seit 100 Jahren diskutiert.”

Also bin ich guten Mutes am ersten Wochenende im April nach Göttingen gefahren.

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Foto App – eine Alternative zu Instagram?

Ich bin jetzt nicht dafür bekannt, irgendwelche Tools zu besprechen, aber hier brennt es mir ein bisschen unter den Fingern.

Wie so viele bin ich schon länger auf der Suche nach einer Alternative zu Instagram. Spätestens seitdem Mark Zuckerberg sich hündisch in die Trump/Musk Clique reingeschleimt hat, will man dessen Produkte ja nicht mehr benutzen.

Facebook ist für mich persönlich uninteressant, WhatsApp habe ich noch nie benutzt, Threads hat ein bisschen Unterhaltungswert, aber ich vergesse mehr und mehr, da reinzuschauen und es bietet keinen wirklichen Mehrwert fürs Leben. Aber Instagram ist für mich ein Dilemma, auch weil ich es beruflich nutze.

Seit meiner Emigration von Twitter zu Mastodon gucke ich mir immer mal an, was bei PixelFed so los ist, aber das kommt leider nicht in die Puschen. Weder die Webanwendung, noch die Apps, die ich getestet habe, funktionieren. Das ist eine ziemliche Vollkatastrophe, auch in Anbetracht der Tatsache, dass dort nun schon seit mindestens zwei oder drei Jahren dran gearbeitet wird, aber wenn ich das richtig sehe, ist das auch nur ein Mensch.

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Passagen 2025 – Möbel- und Produktdesign

Nach der Corona Lücke und ein bis zwei Aussetzern war ich in diesem Jahr mal wieder auf den Passagen, ein Ausstellungs- und Veranstaltungskonzept für Möbel und Design in ganz Köln, das seit den 1990er Jahren immer parallel zur Internationalen Möbelmesse stattfindet.

Ich hatte mich über das sehr abgespeckte Programm gewundert: Waren es vor Corona über 200 Ausstellungsorte, waren es in diesem Jahr nur 100. Aber ich hatte nämlich gar nicht mitgekriegt, dass die Möbelmesse in diesem Jahr ausfiel. Der Branche geht es also auch schlecht.

Was mich bei den Passagen immer besonders interessiert ist, mal an besondere Orte zu kommen und wirklich Neues, Innovatives und Experimentelles zu entdecken. Ich finde es immer spannend zu sehen, womit sich Studierende beschäftigen und was in der Off-Szene passiert. Will sagen, die handelsüblichen Möbelgeschäfte interessieren mich nicht.

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Kleiner Einblick in meine Hobby-Familienforschung

Hochzeitsregister 1711

Als ich Anfang der 2000er Jahre mit meiner Familienforschung begann, war im Internet noch nicht viel zu finden, aber von Jahr zu Jahr kommen immer mehr Möglichkeiten und Quellen dazu.

Zum Beispiel gibt es bei Matricula Online ziemlich viele digitalisierte Kirchenbücher des Erzbistum Münster und die stehen frei zur Verfügung. Vor noch gar nicht allzu langer Zeit habe ich entdeckt,  dass es einen Familienzweig gibt, der zwei Generationen lang in Münster lebte. Was habe ich da für Entdeckungen gemacht! Auch das Stadtarchiv Münster ist ziemlich weit vorne mit der Digitalisierung. Hier wurde ich sehr fündig bei den Einwohnerregistern und Adressbüchern, die auch immer eine interessante Quelle sind. Das ist, wie einen Schatz zu heben.

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Drei Ausstellungen, viele Fotografinnen

Die Ausstellung UK Women – Britische Fotografie zwischen Sozialkritik und Identität – in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen, mit den Arbeiten von 28 Fotografinnen ist inzwischen leider schon vorbei.

Hier waren starke schwarzweiß Fotos aus den 1970er Jahren zu sehen, die klassisch sozial-dokumentarisch das Leben der einfachen Menschen dokumentieren. Z. B. von Markéta Luskačová an der nordenglischen Küste, oder von Fran May , die den Flohmarkt in der Londoner Brick Lane dokumentierte. Tish Murtha  fotografierte Anfang der 1980er Jahre in einer Gesellschaftsreportage sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche. Margret Mitchell zeigt die Menschen in den 1990er Jahren in Stirling/Schottland.

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Spa: gesund trinken und Holzkästchen

Spa, die Stadt, die weltweit allen Heilbädern und Wellnessanwendungen ihren Namen gegeben hat. Ich war morgens in der Touristeninformation mit Carola Reichert zu einer Stadtführung verabredet. Wir hatten ein bisschen Wetterpech, es regnet die ganze Zeit.

Die vielen verschiedenen Quellen in und um Spa herum heißen Pouhon, das geht auf ein wallonisches Wort zurück. Sie sind zum Teil nach berühmten Persönlichkeiten benannt, die sie besucht haben. So ist gleich im Gebäude des Touristenbüros – eine Trinkhalle von 1880 –  die Pouhon Pierre-le-Grand, benannt nach Zar Peter dem Großen.

Die Heilquellen kannten vermutlich schon die Römer im 1. Jahrhundert.

Berühmt wurden sie durch eine Kur, die Peter der Große 1717 hier machte und die ihm tatsächlich sehr geholfen hat. Das verbreitete sich dann bald in europäischen Adelshäusern und im 18. und 19. Jahrhundert traf sich dort das Who is Who an gekrönten Häuptern und andere illustre Persönlichkeiten.

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